Hack-Meck
In der Maiausgabe finden Sie in der
Rubrik " Hack-Meck" folgende Themen:
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Ein Hilferuf vom Chaos-Computer- Club
Hamburg, der größten Hackervereinigung
Deutschlands erreichte auch die Redaktion der Magic Disk 64 .
Steffen Wernery, Vorstandsmitglied im
CCC, befindet sich in Frankreich in
Haft! Er ist als freier Journalist und
CCC-Sprecher einer Einladung nach Paris
gefolgt. Nach seiner Ankunft am Flughafen in Paris wurde er umgehend verhaftet, noch ehe er französischen Boden
betreten konnte.
Steffen sitzt nun in einer Haftanstalt, die für ihre menschenunwürdigen Verhältnisse bekannt ist. Er muß auf dem Boden
schlafen und hat zuwenig warme Wäsche.
Einigermaßen genießbares Essen muß für
teures Geld gekauft und in der Zelle zubereitet werden. Informationen von der
Außenwelt können über das Fernsehen kommen, aber auch das kostet Geld, ebenso
wie Briefe schreiben.
Steffen hat Anwälte in Frankreich, die
sich um die juristische Seite des Falles
kümmern. Das 30 Zentimeter starke
Dossier der Ermittlungsbehörden mußte
von den Anwälten für 1 DM pro Seite gekauft werden, bevor überhaupt eine Möglichkeit bestand, mit juristischen
Methoden an den Fall heranzugehen.
Der Rechtsweg in Frankreich ist sehr
lang. Es kann Monate dauern, bevor der
CCC-Mann wieder auf freiem Fuß ist.
Die CCC-Mitglieder haben sich schon fast
in die Pleite telefoniert, um Steffen zu
helfen. Teielweise haben sie auch ihre
privaten Existenzen durch den Fall ruiniert, um Unmögliches möglich zu machen.
Der Zeitpunkt ist abzusehen, an dem der
CCC aus schlichtem Geldmangel nicht mehr
arbeitsfähig ist! Dann wird Steffen bei
seiner Rückkehr nicht mal mehr eine Wohnung haben. . .
Der CCC wendet sich daher mit der dringenden Bitte um finanzielle Unterstützung an alle Hacker und Computerfreaks.
Wer helfen kann, sollte bitte einen
kleinen Betrag auf das CCC-Konto überweisen:
CCC e.V. Kennwort "HACKERHILFE" Kontonummer: 59 90 90 - 201 beim Post- giroamt Hamburg, Bankleitzahl: 200 100 20
Erst kürzlich hatten wir die Gelegenheit, mit einem Cracker zu sprechen.
Daraus ergab sich folgendes Interview:
F: Wie heißt Du denn? A: Sag ich nicht!
F: Na, auch gut. Dann verrat uns doch
mal, wie Du denn so arbeitest. Arbeitest
Du alleine oder mit anderen zusammen.
A: Wir sind mehrere, dadurch senken sich
die Kosten für Programmkäufe, weil jeder
mal ein Original kauft.
F: Warum crackt Ihr eigentlich Programme?
A: Wegen dem Anreiz.( Eigentlich müßte
es heißen: Wegen des Anreizes) Man
versucht immer besser zu sein als der
Programmierer des Spieles.
F: Gibt es denn Schutzmethoden, die
immer wieder auftauchen, oder muß man
bei jedem Programm ganz von vorne
anfangen?
A: Jeder Programmierer hat seine
Lieblingsschütze, die kennt man mit der
Zeit. Die großen Programmierer der
Softwarehäuser verbessern sich natürlich
ständig. Wenn man also früher ein
Programm von einem bestimmten Programmierer geknackt hat, dann ist es
sozusagen Ehrensache, auch das nächste
wieder zu knachen, um zu sehen, ob man
noch so gut ist wie er.
F: Und Ihr crackt so als Hobby und
verteilt die Programme dann?
A: Unter uns schon. Aber wir betreiben
das Ganze nicht professionell, das heißt
wir verkaufen die Programme danach
nicht, sondern geben sie so weiter.
F: Und an wen?
A: An Freunde. So kommen dann die anderen Spielfreaks an die neuesten Spiele, ohne einen Pfennig bezahlen zu müssen.
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