Magic Disk 64

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In der heutigen Ausgabe wollen wir uns in der  Rubrik
Hack-Meck wieder etwas der DFÜ zuwenden.             
Wie Sie ja bereits wissen, kann  man  über  Mailboxen
neben aktuellen  Informationen  aus  allen  Lebensbe-
reichen auch persönliche Nachrichten verschicken, die
dann nur ein bestimmter User lesen kann.  Da  ist  im
Telefonnahbereich durchaus reizvoll. Was  aber,  wenn
der Freund, dem man eine  Nachricht  zukommen  lassen
möchte, mehrere hundert  Kilometer  weit  weg  wohnt?
Aufgrund der hohen Telefonkosten  scheidet  hier  ein
direkter Anruf bei  der  Mailbox,  in  der  auch  der
Freund eingetragen ist, meistens aus.                
Es gibt aber einige Mailboxen, die über ein sogenann-
tes Netz miteinander verbunden sind. Ist man  nun  in
einer solchen Mailbox eingetragen, die  an  das  Netz
angeschlossen ist, so kann man  jedem  User,  der  in
irgendeiner anderen Mailbox eingetragen ist, die  na-
türlich ebenfalls  diesen  Netzbetrieb  erlaubt,  zum
Nahtarif Nachrichten schicken.                       
Heute wollen wir über ein solches Netz berichten.    
Für die freundliche Unterstützung beim Erstellen die-
ses Berichts danken wir WOMBEL, dem Sysop  der  EIER-
KOCHER-Mailbox, Telefon 0681/873240, Parameter 8/N/1.
Das Netz, über das wir berichten wollen,  nennt  sich
ZERBERUS-Netzwerk. Es sind derzeit folgende Mailboxen
an das ZERBERUS-Netzwerk angeschlossen:              
UMS       ELOI      TTB       RMB       IUS          
VOP       LION      SILLY     LINKS-K   ABC          
MIDI      COMTOP    MHB       HDK       ANM          
ABBS      WILD      GCS       JOL       LINKS-S      
ACA       LINKS     RAVENNA   LINKS-N   ASN          
AME       GCN       EIKO                             
Die Telefonnummer  einer  der  angegebenen  Mailboxen
entnehmen Sie bitte einem lokalen Mailboxverzeichnis.
Eine ausführliche Bedienungsanleitung finden Sie auch
in  jeder  Zerberus-Mailbox.  Hier   aber   nun   das
Wichtigste zu dem System.                            
Das Zerberus-Netzwerk dient zum Verschicken von Nach-
richten von einer Zerberus-Mailbox zu einer  anderen.
Es können sowohl private  als  auch  Brettnachrichten
verschickt werden.                                   
A) Das Standard-Mail Format                          
Nachrichten  werden  im   sogenannten   Standard-Mail
Format versandt. Dieses sieht folgendermaßen aus:    
                EMPFÄNGER@SYSTEM.NETZ                
Zuerst kommt immer der Name des Empfängers, also  der
Username, den der Empfänger in  seiner  Mailbox  hat.
Dann folgt auf ein "@" der Systemname des Systems, an
welche die Nachricht verschickt werden muß. Da es  je
nach Systemausstattung möglich  ist,  eine  Nachricht
über verschiedene Netze zu schicken,  gibt  man  nach
dem Systemnamen mit einem  Punkt  getrennt  noch  das
Netz an, an das  die  Empfängermailbox  angeschlossen
ist. Beim Zerberus-Netzwerk ist das das Kürzel "ZER".
Beispiel: Sie wollen an einen Freund  eine  Nachricht
über Zerberus-Netzwerk verschicken. Dieser Freund ist
in der AME-Mailbox unter dem Usernamen MANFRED einge-
tragen. Sie geben also ein:                          
                SENDEN MANFRED@AME.ZER               
Danach wird die Nachricht wie gewohnt geschrieben.   
Voraussetzung ist, daß der User,  der  eine  Netzmail
verschicken will, über eine Netmailberechtigung  ver-
fügt. Diese kann beim Sysop beantragt  werden,  falls
dies nicht  schon  automatisch  beim  Userantrag  ge-
schieht. In den  meisten  Zerberus-Mailboxen  bekommt
man dann vom Sysop ein  Konto  eingerichtet,  wodurch
man die Netzberechtigung hat.                        
B) Netmail-Bretter                                   
Zusätzlich zur privaten Mail gibt es  jetzt  Netmail-
bretter. Nachrichten, die in ein  solches  Brett  ge-
schrieben werden, gehen automatisch auf die  "Reise".
Für jedes Brett kann der  Sysop  die  Empfänger-Mail-
boxen einzeln definieren, die auch  diese  Brettnach-
richten empfangen sollen.                            
Bei den Netmail-Brettern  kann  eine  Nachricht  quer
durch Deutschland geleitet werden. Die Vorteile einer
Netmail-Brettnachricht sind  offensichtlich.  Während
bei einer "normalen" Brettnachricht nur die User  die
Nachricht lesen können, die auch in der  entsprechen-
den Mailbox eingetragen sind, gibt es bei einer  Net-
mailnachricht wesentlich mehr Empfänger. Wer also  zu
einem bestimmten Problem Hilfe sucht, der  hat  durch
eine Netmail-Brettnachricht  die  größten  Aussichten
auf eine befriedigende Antwort.                      
C) Kosten der Datenübermittlung                      
Vorerst kostet es  0,05  DM  pro  KByte  verschickter
Nachricht.  Interessenten  bekommen  beim  Sysop  ein
Kontogeschenk von 2,00 DM; das  reicht  immerhin  für
die Übermittlung von 40 KByte.                       
Wie geht nun die Weiterleitung solcher  Netznachrich-
ten vor sich?                                        
In jeder größeren Stadt wird es einen Zerberus-Server
geben. Dies ist eine ganz  normale  Zerberus-Mailbox,
d.h. jedes Zerberus-System ist in der Lage, Server zu
sein.                                                
Die Server tauschen die Nachrichten, die in die  Net-
mailbretter geschrieben werden, miteinander aus,  und
zwar in einem Ringnetzwerk. Dies bedeutet, daß Server
A alle seine Nachrichten an Server B weitergibt,  der
wiederum an Server C und so weiter, bis die Nachricht
wieder bei Server A ankommen würde. Der letzte Server
im Ring erkennt nun, daß die Nachricht z.B. von  Ser-
ver A kam und fängt die Nachricht ab, so  daß  es  zu
keiner Endlosschleife kommen kann.                   
Die verschiedenen Server verteilen nun die  Nachrich-
ten auf die angeschlossenen Mailboxen. Dabei muß jede
Mailbox entweder selber Server sein oder eine direkte
Verbindung zu einem Server haben.                    
Sie sehen also, daß die Programmierer  des  Zerberus-
Netzwerkes  schon  einige   Überlegungen   angestellt
haben. Da die Netznachrichten  meist  mitten  in  der
Nacht  automatisch  verschickt  werden,   merkt   der
"normale" User nichts davon.  Spätestens  24  Stunden
später  ist  eine  verschickte  Nachricht  dann  beim
Empfänger angekommen. Zur Veranschaulichung hier noch
ein kleines Diagramm, daß die Art der Nachrichtenwei-
terleitung zeigt:                                    
     BOX1    BOX2                 BOX3               
       ↑      ↑                    ↑                 
      ⌈+––––––+⌉               ⌈–––+––––⌉            
  ⌈–––+Server A+–––––––>–––––––+Server B+–––⌉        
  |   ⌊––––––––⌋               ⌊––––––––⌋   |        
  |                                         |        
  |  BOX6    BOX7          BOX5–<–BOX4      |        
  |    ↑      ↑                    ↑        |        
  |   ⌈+––––––+⌉               ⌈–––+––––⌉   |        
  ⌊–––+Server D+–––––––<–––––––+Server C+–––⌋        
      ⌊––––––––⌋               ⌊––––––––⌋            



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