MAGIC-POKER 64 --------------
Wild West-Atmosphäre, es ist 12 Uhr Mit- tag. Alles drängt von der staubigen Straße in den Saloon, um bei den heißen Temperaturen dort einen kühlen Drink zu sich zu nehmen. Im Saloon jedoch ist die Stimmung mehr als gespannt: An einem Ecktisch sitzen vier Männer, vertieft in die Karten, die sie in den Händen hal- ten. "Pokern" heißt die Devise, und in der Mitte des Tisches liegt auch schon ein mehr als beachtliches Häufchen grü- ner Geldscheine. Die Stimmung wird eisig, als die vier Männer am Tisch die ausgegebenen Spiel- karten aufheben und in der Hand sortier- en. Kein Laut ist im Saloon zu hören, es ist totenstill. Die vier Spieler ziehen die Blicke aller Anwesenden auf sich, und jeder spürt, das etwas in der Luft liegt. "Ich erhöhe um 50", brummt der Große mit dem vernarbten Gesicht und schiebt einen entsprechenden Schein über den Tisch. "Gehe mit und will sehen", erwidert sein Gegenüber. Die Karten wer- den aufgedeckt, und siehe da: Sowohl das Narbengesicht, als auch sein Gegenüber halten jeweils vier Asse in der Hand!! Langsam erheben sich die beiden Kontra- henten, den anderen immer im Auge behal- tend. Stühle werden umgestoßen, und die Anwesenden halten vor Spannung die Luft an. "Du hat beschissen, MONEY-DOC FRED!" , brüllt das Narbengesicht, "und dafür wirst Du bezahlen!". In der gleichen Se- kunde halten die beiden Cowboys zwei Revolver in der Hand. Schüsse fallen, Patronen zischen durch die Luft, und der Rauch der Pistolen zieht durch den Raum. Blutüberströmt läßt MONEY-DOC FRED die Pistole fallen und sinkt mit verzerrtem Gesicht zu Boden. Aber auch das Narben- gesicht ist tödlich getroffen. Bevor er zur SpielHÖLLE fährt (Cowboyjargon!), stammelt er noch einen letzten Satz: "Hätte ich die 9.80 DM doch nur inves- tiert ...!". Die Umstehenden schütteln bei diesem Satz nur verständnislos den Kopf und wenden sich wieder ihren Drinks zu. Blenden wir uns an dieser Stelle von der Geschichte aus und analysieren wir den letzten Satz des Narbengesichtes. Wäre er anstatt in den Saloon in den Drug- store gegangen und hätte dort seine 9.80 DM in der neuen MAGIC DISK investiert, dann wäre er jetzt noch am Leben. Pokern macht zwar Spaß, es ist dafür aber auch sehr gefährlich (siehe oben!). Deshalb befindet sich auf dieser Ausgabe unseres Diskettenmagazins eine "entschärfte", aber deshalb nicht minder spannende Ver- sion des beliebten Kartenspiels. Zuhause in den eigenen vier Wänden brauchen Sie keine Angst vor illusteren Gesellen wie MONEY-DOC FRED zu haben (Ausnahme: Die Redaktion der MAGIC DISK wird des öf- teren von einer ähnlich klingenden Plage heimgesucht ...!). MAGIC-POKER ist eine dem Spielautomaten nachempfundene Version des bekannten "Full House". Gestartet wird das Spiel mit >SPACE<. Ebenfalls mit >SPACE< wer- den die Punkte gesetzt, und mit >RETURN< werden dann die Karten gegeben. Der Com- puter gibt Ihnen 5 Karten aus und zeigt ihnen gleichzeitig in einem Kästchen oben rechts alle Gewinnmöglichkeiten an. Mit den Tasten 1 bis 5 können Sie nun die "überflüssigen" Karten umlegen und somit zum Umtausch freigeben. Sollten Sie besonders gute Karten in der Hand halten, so können sie mit >SPACE< Ihren Einsatz (soweit Sie die Zahl 5 nicht übersteigen!) verdoppeln. Die zweite Ziehung wird ebenfalls mit >RETURN< gestartet. Wenn Sie gewonnen haben, so können Sie Ihre gewonnene Punktzahl RISKIEREN. Jede Taste (aus- genommen >RETURN<, mit der Sie das Riskieren jederzeit stoppen und sich die Punktzahl auf Ihr Konto übertragen lassen können!) fungiert als Risiko- taste. Ist das Riskieren beendet, so kann das nächste Spiel durch erneuten Punkteeinsatz gestartet werden. Alles klar? Dann wünsche ich Ihnen viele interessante Stunden am Pokertisch bzw. -bildschirm.
STEFAN GNAD