Magic Disk 64

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           Grafikkurs Teil 6.2          
Sie sehen hier wie die Grafikpunkte  in-
nerhalb der Zeichen gesetzt sein müssen,
und  wo  sich der VIC nun die Farben für
die Normaldarstellung herholt.          
Nun jedoch zum MÖSSEN  und  KÜNNEN.  Wie
Sie  sehen,  wird die vierte Farbe eines
Zeichens ja durch die Bits 0 bis  2  der
entsprechenden    Farbramadresse   eines
Bildschirmzeichens dargestellt. Wir  ha-
ben  hier  also 3 Bits, in denen wir die
Farbe für die "11"-Bitkombination  ange-
ben können. Somit haben wir die Möglich-
keit nur schlappe  8  Farben  für  diese
Multicolorfarbe   festzulegen,  anstelle
der sonst 16 möglichen. Zugegeben -  ein
Nachteil,  jedoch  wird diese Einschrän-
kung  durch  einen  erheblichen  Vorteil
wieder  von  höchst positiv zu wertender
Bedeutung. Das 3. Bit des  Farbrams  (in
dem  man sonst ja das vierte Bit für die
Farbinformation ablegen könnte,  so  daß
man  16 Farben zur Verfügung hätte) fun-
giert  im  Multicolormodus  für  Zeichen
nicht  mehr  als Farbinformationsträger,
sondern es gibt dem VIC  Auskunft  darü-
ber,  ob  das  entsprechende Zeichen nun
tatsächlich in Multicolordarstellung auf
dem Bildschirm erscheinen soll, oder  in
normaler  Auflösung!  Somit  bietet sich
die Möglichkeit beide Zeichenmodi mitei-
nander  zu  kombinieren,  so  daß sie im
oberen Teil des  Bildschirms  beispiels-
weise eine kleine Grafik darstellen kön-
nen, zusammengesetzt aus  Multicolorzei-
chen,  und  im  unteren  Teil  des Bild-
schirms einen ganz normalen Text  stehen
haben,   in   normaler  Zeichenauflösung
natürlich.                              
Ist das 3.  Bit  in  der  Farbramadresse
eines Zeichens gesetzt, so wird die Mul-
ticolordarstellung jenes Zeichens  akti-
viert,  ist  es jedoch gelöscht, so wird
das Zeichen in ganz normaler Darstellung
angezeigt. Experimentieren Sie doch ein-
mal ein wenig mit dem Multicolorzeichen-
satz; schreiben Sie einmal  ein  Zeichen
in  die  Ecke links oben des Bildschirms
und schalen Sie den Multicolormodus ein.
Nun POKEen Sie den Wert 1 in  die  erste
Farbramadresse  (das  Zeichen  steht  ja
auch in der  ersten  Adresse  des  Bild-
schirmspeichers),  mit der Nummer 55296.
Das Zeichen sollte nun in Weiß und  nor-
maler Auflösung dort erscheinen. Schrei-
ben Sie jetzt eine 9 in die  Farbadresse
des  Zeichens, so wird es in Multicolor-
darstellung erscheinen, wobei die vierte
Multicolorfarbe Weiß ist  (9  enstpricht
Binär 1001, wobei das 3. Bit ja wegfällt
-  die  effektive Farbe ist also 001 was
dezimal 1 und somit die Farbe Weiß ist -
Sie erinnern sich ja noch an die Farbta-
belle die ich schon häufiger zitierte). 
Mit  dem  Multicolorzeichensatz  ergeben
sich  ja schon immense Möglichkeiten der
Grafikdarstellung, kommen wir  nun  aber
noch zu einem weiteren Modus, in dem wir
einen  Zeichensatz  auf  dem  Bildschirm
darstellen können, dem  "Extended  Back-
ground Color Mode".                     
Öbersetzt heißt das "Erweiterter Hinter-
grundfarben Modus", und genau das ist es
was dieser Modus bewirkt. Durch das Ein-
schalten dieses Modus schrumpft der Dar-
stellbare Zeichensatz  von  256  Zeichen
auf  genau  ein Viertel, nämlich 64 Zei-
chen zusammen. Diese 64  Zeichen  können
nun  jedoch  in  4 verschiedenen Hinter-
grundfarben  dargestellt  werden.  Diese
Farben  werden  wie beim Multicolormodus
in den 4 Hintergrundfarbregistern (Regi-
ster 33-36) des VIC festgelegt. Das dar-
gestellte Zeichen  selbst  erscheint  in
der  Farbe  der entsprechenden Farbrama-
dresse eines Zeichens. Zur besseren Erl-
äuterung  sollten  Sie  sich  einmal das
Programm "ZEICHENDEMO" auf der Rückseite
dieser MD anschauen. Es sind  dort  auch
noch  eine  Multicolordemo enthalten und
eine Demo, die  eine  weiter  unten  be-
schriebene Funktion des VIC erläutert.  
Jetzt jedoch noch zu weiteren Einzelhei-
ten des "Extended Background Color Mode"
(im weiteren EBC-Modus). Zunächst einmal
die  Befehle  zum  Ein-  und Ausschalten
desselben. Hierfür ist Register  17  des
VIC (Adresse 53265) zuständig. Wird hier
das  6.  Bit  gesetzt,  so wird der EBC-
Modus eingeschaltet. Somit ergeben  sich
die Befehle:                            
POKE V+17,PEEK(V+17) OR 64              
zum Einschalten und                     
POKE V+17,PEEK(V+17) AND NOT 64         
zum Ausschalten.                        
Die  64  darstellbaren  Zeichen des EBC-
Modus enstprechen den 64 ersten  Zeichen
eines  Zeichensatzes und somit den Bild-
schirmcodes von 0  bis  63.  Der  Unter-
schied,  in welcher Hintergrundfarbe ein
Zeichen nun dargestellt wird, besteht in
den Bildschirmcodes  im  Bildschirmspei-
cher. Die Codes 0-63 lassen die entspre-
chenden Zeichen mit der Hintergrundfarbe
aus Farbregister  0  (=VIC-Register  33)
erscheinen.  Die Codes 64-127 die zeigen
DIESELBEN Zeichen, jedoch mit  der  Hin-
tergrundfarbe  aus  dem  Farbregister  1
(=VIC-Register  34)  an,  und  so  fort.
Hierzu eine Tabelle:                    
Zeichen Farbreg. VIC-Reg. Adresse       
---------------------------------       
   0-63     0      33      53281        
 64-127     1      34      53282        
128-191     2      35      53283        
192-255     3      36      53284        
Ein Beispiel: Der Buchstabe "A" hat  den
Bildschirmcode  1. Im EBC-Modus entspre-
chen  die   Bildschirmcodes   1+1*64=65,
1+2*64=129  und  1+3*64=193 jedoch eben-
falls dem Buchstaben "A", allerdings mit
dem Unterschied, daß der  Buchstabe  je-
weils in verschiedenen Hintergrundfarben
erscheint.  Um  also  den enstprechenden
EBC-Bildschirmcode  eines  Zeichens   zu
ermitteln,  braucht man lediglich zu dem
absoluten  Bildschirmcodes  dieses  Zei-
chens  die  Farbregisternummer multipli-
ziert mit 64 zu addieren. Daraus  ergibt
sich die Formel:                        
EBC-Code=Bildschirmcode+Farbregister*64 
Auch  dies  ist  in  dem schon erwähnten
Programm "ZEICHENDEMO" in einem Beispiel
erläutert.                              
Hiermit hätten wir das Thema "Grafik" im
allgemeinen  schon  abgehandelt.  Jedoch
möchte ich Ihnen nun noch  einige  Fein-
heiten  des VIC erklären, mit denen sich
schöne Effekte erzielen lassen. Im  Ein-
zelnen  handelt  es  sich hierbei um die
beiden Steuerregister des VIC Nummer  17
und  22.  Diese  hatten wir ja teilweise
schon bei einzelnen Themen erwähnt,  je-
doch  befinden sich in diesen beiden Re-
gistern noch einige Bits, die  wir  noch
nicht  kennen,  mit denen wir jedoch un-
geanhte Möglichkeiten aus dem VIC  raus-
holen können.                           
Mit  diesen  beiden  Registern  kann man
nämlich den Bildschirm selbst und  seine
Lage   steuern.  In  beiden  stehen  uns
hierfür jeweils  4  Bit  zur  Verfügung,
genauer gesagt die Bits 0-3.            
Das Bild vor dem nächsten Kursteil zeigt
die Belegung der Bits...                
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