ALLGEMEINES & BESONDERES
An dieser Stelle sollen also ab jetzt Briefe veröffentlicht und/oder bespro- chen werden, die etwas 'aus dem Rahmen fallen', insoweit, als sie nicht in die Kategorie MECKERECKE oder RAT&TAT einge- ordnet werden können. Das ist aber nicht so zu verstehen, daß hier nur 'Müll' an- gehäuft wird, der sowieso keinen inter- essiert! Außerdem wird hier bei Bedarf noch ein Zusatz IN EIGENER SACHE zu fin- den sein, falls es von unserer Seite irgendetwas außerplanmäßiges zu berich- ten geben sollte... Brief 7 von Wolf D. Galle aus Berlin, den ich ja in der MECKERECKE so schön (finde ich jedenfalls) angekündigt habe. Das hat er aber auch verdient, so wie er optisch aufgemacht ist - vielen Dank Dieter (warum eigentlich nicht Wolf?)! Und hier die versprochene ausführliche Vorstellung: "...Auch ich habe mir so meine Gedanken gemacht warum der 64'er auf einmal so verteufelt wird. Ich glaube, daß ein Comp, genauso wie ein Auto, zu einem Statussymbol hochstilisiert worden ist. So nach dem Motto: Zeige mir Deinen Com- puter und ich sage Dir wie toll Du bist. Mit 64KB kann mancher wohl sein fehlen- des Selbstbewußtsein nicht überspielen - also muß ein AMIGA oder PC ins Haus. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, daß es im Heimbereich keine Anwendung gibt, die einen PC rechtfertigt. Ich weiß z.B. von M&T, daß ein 64er sogar zur Steuer- ung einer Lasershow in einer Disco ein- gesetzt wird. Wieviel ein 64KB-Comp zu leisten in der Lage ist, beweist auf eindrucksvolle Art und Weise die Firma Berkeley Softworks mit dem Programm GEOS. Ich habe einmal sogar eine Wette gewon- nen, indem ich gegenüber einem über- zeugten AMIGA-Anwender behauptete, er könne mir keine Anwendung auf dem AMIGA zeigen, die es für meinen 64er nicht gibt. Sicher ist der AMIGA dem 64er in puncto Geschwindigkeit überlegen, aber im privaten Bereich kann ich doch beim 64er ruhig mal 1 Minute warten satt 30 sec. beim AMIGA, oder? Das Problem mit den sog. Fachverkäufern in den Kaufhäusern ist mir auch bekannt. Folgende Erfahrung machte ein Freund von mir mit dem Fachverkäufer einer großen Kaufhauskette in Berlin. Verk.: "Sie wünschen, bitte?" Käufer: "Ich möchte einen Rechner kau- fen." Verk. bückt sich, kramt in einer Schub- lade und fördert einen Kalkulator zutage (im Volksmund wird so ein Kalkulator zwar als Taschenrechner bezeichnet, auch wenn es nicht richtig ist. Ein Fachver- käufer muß das allerdings wissen). Käufer: "Aber ich möchte doch einen Com- puter! Einen C64." Verk.: "Dann sagen Sie das doch gleich. Ein Computer ist doch kein Rech- ner!" Was soll ich dazu noch sagen? Das beste ist wohl, sich bei den ortsansässigen Computer-Clubs Rat und Tat zu holen..." Ja, dem kann ich auch nichts mehr hinzu- fügen. Das muß Euch C64-Freaks doch wie Honig 'runtergeflutscht sein, oder?! Brief 3. Thorsten Damm, Pseudonym: der Falter, hat auch ein außergewöhnliches Anliegen, was er mit einem außergewöhn- lich gefalteten Brief zum Ausdruck bringt. Lieber Thorsten, das mit der Kassette, die nicht funktioniert, ist natürlich traurig. Aber da ich ja nicht weiß, was es damit auf sich hat, mußt Du auf eine Antwort noch etwas warten, nämlich solange bis mir jemand erklärt hat worum es bei der Sache eigentlich ging!? Soweit ich das bisher abschätzen kann handelt es sich dabei um eine in- terne Angelegenheit zwischen Dir und Prof. Plodder, richtig? Nun gut, damit ist eigentlich auch schon klar, daß ich Dir auch beim zweiten Punkt nicht helfen kann (noch nicht!): Ich weiß auch nicht bei welchem Problem wir Dir nicht wei- terhelfen können, von dem Du nicht mehr weißt, welches Problem damit gemeint ge- wesen sein könnte..... Ich seh' schon, mit dieser Antwort helfe ich Dir wirklich sehr viel weiter! Aber ich hoffe, Du entschuldigst meine Un- wissenheit als 'Neuling'! P.S.: Auch wenn ich nicht der Professor Plodder bin (oder gerade deshalb?!), der 'Faltbrief' war in nullkommanix offen. Vielen Dank! Brief 8. Der letzte. Aber wohl auch der seltsamste! Ich kann mich nicht erin- nern (wie auch, aber trotzdem!), daß wir jemals Post aus Argentinien bekommen ha- ben!!! Also handelt es sich hier um eine Premiere! Und der Inhalt ist auch etwas anders als 'normalerweise'. Aber lest selbst: "...Sie werden sich wundern aus einem Land Post zu erhalten, das immerhin 14.000 km LUftlinie von Schwarzenbruck entfernt liegt. Oder gibt es eine noch größere Entfernung, aus der Post bei Ihnen eintrifft? Wundern sollte es mich nicht, denn wer MAGIC DISK kennt, der, wie sagt man so schön, 'weiß, was er hat'. Aber ich will kein 'Süßholz' ras- peln, sondern endlich schreiben, daß mein Brief aus Argentinien kommt. Wir haben jetzt Sommer und ich sitze an mei- nem Computer und der Schweiß rinnt bei 35 Grad im Schatten. Ich war von 1981 bis 1989 im Auftrag eines großen deut- schen Unternehmens hier tätig und bin nach meiner Pensionierung hiergeblieben und habe eine Argentinierin geheiratet. ACHTUNG, EINE WARNUNG AN ALLE ARGENTI- NIENBESUCHER! Die argentinischen Frauen sind toll! (Wir werden's uns merken; KW) Aber nun zum Thema. Ich sende Dir ein paar Ausdrucke... zum Thema MD-Club hier in Buenos Aires....es zeigt Dir die mit- unter kaum zu überwindenden Schwierig- keiten auf und dies vor allem auf ma- teriellem Gebiet. Wenn man bedenkt, daß ein Angestellter etwa 500DM verdient, der Preis für einen GEBRAUCHTEN Computer jedoch den gleichen Betrag ausmacht, so kannst Du Dir in etwa ein Bild machen. Auch hat erst seit einiger Zeit über- haupt das Computerwesen in Behörden und Industrie seinen Anfang gefunden. Warum schreibe ich dies alles? Unser Club braucht Hilfe, keineswegs monitärer Art, da helfen wir uns selbst recht und schlecht. Wir wären sehr dankbar, wenn es dem Verlag oder Lesern dieses Briefes möglich wäre, uns diese oder jene Dis- kette mit Programmen von MD zu überlas- sen. Ich habe früher bei möglichen Deutschlandbesuchen immer die neuesten Ausgaben gekauft (letzte 12/90), aber als Rentner entfallen diese Besuche und auch ein Dauerabo scheidet aus Geldman- gel aus. Dies soll kein 'betteln' sein, sondern die Bitte um Hilfe für Jugend- liche hier in Buenos Aires, die den Ver- such machen, nicht den Anschluß an das Zeitalter des Computers zu verlieren. Ich will schließen und grüße Sie und al- le Freunde von MAGIC DISK 64 recht herz- lich. Ihr MD CLUB 64-Buenos Aires-Argentinien" Na, hab' ich zuviel versprochen? Das ist doch mal was völlig anderes! Meiner Ansicht nach ist es durchaus ver- ständlich, wenn jemand unter diesen Um- ständen darum bittet, ihm beim Aufbau eines Computer-Clubs zu helfen, damit die Jugendlichen in solchen Ländern wie Argentinien die Chance haben, sich und ihrem Land eine wirtschaftlich bessere Lage verschaffen zu können, indem sie lernen, die hilfreichen Errungenschaften des Fortschritts - und dazu zählen zwei- felsohne die Computer - zu verstehen, um sich somit bessere Berufschancen zu er- öffnen! Deshalb werde ich den Verlag von diesem Brief in Kenntnis setzen und von der guten Sache zu überzeugen versuchen. Andererseits könntet aber auch Ihr, lie- be Leser, dem aufstrebenden Computer- nachwuchs in Buenos Aires helfen! Wie wär's z.B. mit Verbindungen zwischen hiesigen und dem dortigen Computer-Club? Für Interessierte - und ich hoffe das werden viele sein - veröffentliche ich nachstehend die vollständige Adresse von Herrn Jahn:
Fritz Jahn Juramento 2564/1 C RA 1428 CAPITAL FEDERAL Rep. Argentina
Also, auf geht's - man kann doch nie ge- nug Kontakte knüpfen! "So, das war's für heute. Ich bedanke mich für Ihr reges Interesse und sage 'Auf Wiedersehen' bis zum nächstenmal!" (Aus beliebiger Fernsehsendung)
Ihr KW (Klaus Wölflick)e