Scroll-Text-Editor "Scrolltexte komfortabel erstellt" ----------------------------------------
Haben Sie auch schon einmal eine tolle Scrolltextroutine geschrieben? Und haben Sie dann hinterher auch den Text einge- geben, der von der Routine angezeigt werden sollte? Wenn ja, dann hatten Sie sicher Ihre Probleme mit letzterem. Da ein Scrolltext aneinanderhängend ge- schrieben werden muß, und sich dazu kei- ne Textverarbeitung richtig eignet, ha- ben Sie sicher zu einem Speichermonitor gegriffen. Nun, schön und gut - geklappt hat's bestimmt - aber Sie fanden es be- stimmt sehr nervtötend, wenn Sie sich einmal verschrieben hatten, und irgendwo ein Buchstabe fehlte, oder zuviel war. Einfaches Löschen oder Einfügen von Zei- chen ist bei der angesprochenen Methode nämlich nur unter hohem Aufwand reali- sierbar. Dem soll nun der Scroll-Text- Editor (im Folgenden "STE") Abhilfe schaffen. Mit ihm ist es sehr einfach einen Text zu schreiben und nachträglich nochmals zu korrigieren, ohne dabei den Öberblick zu verlieren, oder den Moni- torfrust zu bekommen... 1) ZUM PROGRAMM Laden Sie den STE zunächst mittels LOAD"SCROLL-TEXT-EDIT",8 und starten Sie ihn mit 'RUN'. Hieraufhin sehen Sie ei- nen Titelbildschirm, aus dem Sie mit einem Druck auf die 'SPACE'-Taste zum eigentlichen Editor gelangen. Hier sehen Sie nun im oberen Bildbereich die Einga- bezeile, die sich Ihnen durch blaue Ra- sterbalken eingerahmt präsentiert. In der Mitte dieser Zeile ist der blinkende Eingabecursor zu sehen. All Ihre Einga- ben werden hier in den Scrolltext eing- tragen. Im Bereich darunter sehen Sie nun diver- se Statusanzeigen, die bei jeder Ände- rung auch automatisch aktualisiert wer- den. Die Bedeutungen der Anzeigen sind wiefolgt (Zahlenanzeigen sind immer im Hexadezimalsystem): * "ACTUAL" zeigt Ihnen die Bytenummer der aktuellen Cursorposition an. * "TEXT UNTIL" stellt die Anzahl der insgesamt benutzten Zeichen dar. * "MODUS" zeigt Ihnen, ob Sie den Rer- verszeichenmodus ein- ("ON") oder aus- geschaltet ("OFF") haben. Desweiteren sehen Sie innerhalb der orangeroten Rasterbalken einen Kontroll- bereich des momentan geschriebenen Tex- tes. Hier sind jeweils 5 Zeilen vor und nach der momentan editierten Zeile in dunkelgrauer Schrift aufgeführt. Die hellgraue Zeile in der Mitte dieses Be- reiches entspricht haargenau der Einga- bezeile und dient zur besseren Orientie- rung. Hier sehen Sie auch wieder den Eingabecursor, so daß Sie ganz nach Ih- rem Ermessen wählen können, ob Sie die Eingabe auf den großen Kontrollbereich, oder doch lieber die einzelne Eingabe- zeile konzentrieren möchten. 2) DIE BEDIENUNG Der STE wird gänzlich über Tastatur ge- steuert. Normale Tasten werden als Ein- gabetext interpretiert und direkt in die Eingabezeile übernommen. Hierbei scollt dieselbe immer automatisch mit, so als wäre Sie ein Scrolltext. Ebenso passt sich auch das Kontrollfenster an diese Eingaben an. Benutzen Sie die Cursorta- sten, so wird der Cursor ebenfalls ent- sprechend positioniert. Im Kontrollbe- reich können Sie dann auch Zeilenweise an einen bestimmten Text heranfahren. Erlaubt sind alle darstellbaren Zeichen. Benötigen Sie Sondercodes, die Ihre Scrolltextroutine steuern sollen, so müssen Sie das äquivalente Zeichen an der entsprechenden Stelle einfügen. Beachten Sie dabei, daß der STE die ein- gegebenen Zeichen als Bildschirm-, und nicht etwa als ASCII-Codes, ablegt. Zusätzlich hierzu stehen Ihnen auch noch einige andere Funktionen zur Verfügung, sowie die üblichen Editiertasten. Hier einmal eine Belegungsliste: a) 'DEL' Löscht das Zeichen links vom Cursor und zieht den Rest des Scrolltextes um eine Stelle nach. b) 'INST' ('SHIFT-DEL') Fügt an der aktuellen Cursorposition ein Leerzeichen ein, und schiebt alle da- rauffolgenden Zeichen um eine Stelle nach hinten.
c) 'RETURN' Springt zum letzten Zeichen des Textes.
d) 'HOME' Springt zum ersten Zeichen des Textes.
e) 'CRSR hoch' 40 Zeichen zurückfahren. f) 'CRSR runter' 40 Zeichen vorfahren.
g) 'CRSR links' Ein Zeichen zurückfahren.
h) 'CRSR rechts' Ein Zeichen vorfahren.
i) 'F1' Reverszeichen ein-/ausschalten. Hierbei ist die aktuelle Einstellung aus der "Modus"-Anzeige ersichtlich. j) 'CTRL-L' Diese Funktion wird zum Laden eines Tex- tes verwandt. Hierzu erscheint unterhalb des Kontrollbildschirms eine Eingabezei- le und die Information "Load Text". Ge- ben Sie hier nun den Filenamen des zu ladenen Textes ein. Dies kann übrigens auch ein von einem Speichermonitor er- stelltes File sein, da der STE kein spe- zielles Datenformat verwendet. Der Text muß lediglich als Bildschirmcode-Text vorliegen (nicht als ASCII-Code). Des- weiteren muß das File irgendeine absolu- te Startadresse haben. Andernfalls wer- den die ersten beiden Zeichen überlesen und nicht in den Scrolltext übernommen. Mit der 'DEL'-Taste können Sie eventuel- le Fehleingaben nochmals korrigieren. Mit 'RETURN' wird die Eingabe abge- schlossen. Drücken Sie diese Taste OHNE eine Eingabe gemacht zu haben, so wird wieder zum Editor zurückgesprungen. k) 'CTRL-S' Mit dieser Funktion wird ein Scrolltext abgespeichert. Hierzu erscheint unter- halb des Kontrollbildschirms zunächst wieder die Information "Save Text". Nun sind Sie zunächst dazu auffgefordert, die hexadezimale Startadresse, an der der Text bei absolutem Laden unterge- bracht werden soll, anzugeben. Erlaubt sind lediglich die Tasten von 0-9 und von A-F. Desweiteren müssen Sie immer vier Zeichen eingeben, um die Eingabe mit 'RETURN' übernehmen zu können. Ein Abbrechen ist hier noch nicht möglich. Nach Eingabe der Adresse wird wieder nach dem Filenamen gefragt. Verfahren Sie hier wie bei der LOAD-Funktion. Hier kann dann auch durch Eingabe von keinem Namen abgebrochen werden. l) 'CTRL-D' Mit dieser Tastenfunktion können Sie sich das Inhaltsverzeichnis der einge- legten Diskette anschauen. Mit einem beliebiegen Tastendruck gelangen Sie hieraufhin wieder zum Editor zurück.
m) 'CTRL-C' Diese Tastenfunktion ermöglicht es, den
gesamten Textspeicher zu löschen. Hierzu müssen Sie die Frage "Clear Text?", mit einem 'Y' beantworten. Jede andere Taste bricht ab und kehrt zum Editor zurück. n) 'CTRL-H' Diese Funktion zeigt Ihnen drei kleine Hilfsseiten an, die die Tastenfunktionen des Editors nochmals kurz erläutern. Mit einem beliebigen Tastendruck können Sie die Seiten durchblättern und anschlie- ßend wieder zum Editor zurückkehren. o) 'SHIFT-Commodore' Diese Tastenfunktion erlaubt es, wie im normalen Betriebsmodus des C64 auch, zwischen Groß- und Kleinschrift hin- und herzuschalten. 3) DIE MDYCP-SCROLLTEXT-ROUTINE Da nicht unbedingt jeder von Ihnen in der Lage ist, seine eigene Scrolltext- Routine zu schreiben, befindet sich auch eine Demoroutine auf dieser Ausgabe der MD. Es handelt sich dabei um eine soge- nannte "Mega-Diffrence-Yielding- Character-Position-Scroll-Routine". Rie- siege Bezeichnung mit tollem Effekt: der Scroller scrollt den Text nämlich nicht nur wie gewohnt von links nach rechts, sondern läßt die einzelnen Buchstaben auch noch in einer Sinuskurve hoch und runter hüpfen. Um einen Eindruck von der Scrollroutine zu bekommen, laden Sie einmal den Scroller und den Beispieltext auf dieser MD mit den folgenden Ladean- weisungen in den Speicher:
LOAD"MDYCP-SCROLL",8,1 LOAD"BSP-TEXT",8,1
Starten Sie den Scroll-Text nun mit SYS16384 ($4000). Hieraufhin sollten Sie einen großen Bildschirmbereich zwischen zwei weißen Rasterzeilen sehen, in den der Beispiel-Text hereingescrollt wird. Um eigene Texte für diese Scroll-Routine zu schreiben, sollten Sie folgende Hin- weise beachten: Der zu scrollende Text MUSS an Adresse $5300 geladen werden. Demnach muß diese Adresse beim Speichern des Textes, aus dem STE heraus, mitangegeben werden. Sie können die Routine, inklusive Text, natürlich auch mit Hilfe eines Linkers zu einem File zusammenbinden und evtl. packen. Gestartet wird die Scroll-Text-Routine mit dem Befehl "SYS16384" (für Assem- blerprogrammierer: "JSR $4000"). Ange- halten wird sie mittels "SYS16387" ("JSR $4003"). Hierzu muß die Routine natür- lich auch an der angegebenen Adresse vorliegen, weshalb Sie immer darauf ach- ten sollten, das File absolut, also mit ",8,1", zu laden. Die Routine kann mit speziellen Steuer- codes die Scroll- und Sinusgeschwindig- keit verändern. Diese Codes müssen Sie im Scrolltext einbauen, wobei sie später im Scroll natürlich nicht zu sehen sind. Die reversen Buchstaben von "A" bis "E" steuern dabei die Scrollgeschwindigkeit. Wobei der Scroll bei "A" für kurze Zeit angehalten wird, und bei "E" am schnell- sten ist. Die Sinusbewegung können Sie mit den reversen Ziffern von "0" bis "9" steuern. Je größer der Wert, desto stei- ler ist der Sinus-Move. Mit einem Klam- meraffen (Code $00 = " ") wird das Textende markiert. Ab diesem Punkt be- ginnt die Routine den Text wieder vom Anfang an zu scrollen. Einzige erlaubte Schriftzeichen sind die 26 Buchstaben des Alphabets (in Großschreibweise), die eckige Klammer nach rechts ("{"), sowie das "Pfund"-Zeichen. Die eckige Klammer wird in der Routine als Punkt, das Pfund-Zeichen als Komma interprtiert. Diese Zeicheneinschränkung ist nicht durch den STE bedingt (er kann ALLE vom C64 darstellbaren Zeichen verwenden), sondern durch das Funktionsprinzip der Scroll-Routine. Zur Information hier noch die Speicher- belegung der MDYCP-Routine: $3800-$5300: Programm, Zeichensatz und Sinusdaten $5300-$XXXX: Text der gescrollt werden soll (bis max. $9FFF)
(ub)