Magic Disk 64

home to index to html: MD9401-UTILITIES-SAMPLER_64.html
             The Sampler 64             
Das Programm "Sampler 64" dient dazu, in
Verbindung  mit  einem   Sound-Digitizer
Sprache und Musik in den C64  einzulesen
und zu  bearbeiten.  Als  Hardware  wird
hierfür am Userport ein  4-Bit-Digitizer
erwartet, der die Datenleitungen C bis F
benutzt   (Low-Nibble   des    Registers
$DD01).  Eine  Bauanleitung  für   einen
solchen Digitizer  wurde  in  der  64'er
4/91, Seite 106-111 veröffentlicht.  Man
kann  mit  diesem  Programam  aber  auch
4-Bit-Samples aus anderen Programmen  im
Speicher  aufspüren   und   in   eigenen
Programme einbinden.  Es  besteht  sogar
die Möglichkeit, Soundsamples des  Amiga
zu  verarbeiten.  Dazu  müssen   Samples
einer Amiga-Musik mit  einem  geeigneten
Programm  auf  dem  Amiga  (z.B.  Noise-
tracker, Protracker) abgespielt und über
einen  Verstärker  mit   dem   Digitizer
eingelesen  werden.  Auf  der  Seite   2
dieser  Ausgabe  ist  ein  Beispiel  für
konvertierte Amiga-Samples vorhanden.   
Bildschirmaufbau                        
----------------                        
In der oberen Hälfte  des  Screens  wird
der für die Samples verfügbare  Speicher
grafisch  dargestellt.  In   der   Zeile
darunter befinden sich die Angaben  über
Anfangs-  und  Endpunt   der   Bereichs-
markierungen   sowie   die   Länge   des
eingestellten Taktes. Nach Programmstart
und nach dem  Initialisieren  sind  dies
die Werde $0000 für  den  Start-,  $C060
für den  Endzeiger  und  $C060  für  die
Länge. Diese Angaben beziehen sich nicht
auf die tatsächliche Lage der Samples im
Gesamtspeicher,  sondern  auf  den   vom
Programm vorgesehenen Samplespeicher).  
Links darunter befindet sich die Anzeige
für die eingestellte Samplerate und  die
dieser Rate entsprechende Abtastfrequenz
(Voreinstellung: $50). Einstellbar  sind
Raten zwischen $38 und $FF, wobei  Raten
über $80 merklich in der Qualität  nach-
lassen. Hier  muß  man  einen  Kompromiß
finden,  denn  es  gilt:  Je  höher  die
Abtastfrequenz, desto bessere Wiedergabe
ist  mögliche,  gleichzeitig   ist   der
Speicher aber sehr schnell voll, es sind
also  nur  kurze   hochwertige   Samples
realisierbar.                           
Links unten  ist  das  Fenster  für  den
"Sample Input". Hier  wird  in  Echtzeit
das  am   Userport   anliegende   SIgnal
dargestellt.   Man   hat   dadurch   die
Möglichkeit,  die  Signalquelle  optimal
einzupegeln.  Wenn  am   Userport   kein
Digitizer angeschlossen ist,  wird  eine
geschlossenen,  am   oberen   Rand   des
Festers  liegende   Linie   dargestellt.
Befindet sich ein Digitizer am Port ohne
ein Eingangsignal, verläuft die Linie in
Fenstermitte.                           
Im  rechten  unteren   Bildschirmbereich
befindet sich das In-/Output-Window  für
alle         Systemmeldungen         und
Diskoperationen.                        
Grundsätzliche Bedinunshinweise         
-------------------------------         
Alle Ein- und Ausgaben von  Zahlenwerten
erfolgen hexadezimal. Abweichend hiervon
werden die  Blocklängen  von  Directory-
Einträgen und die Abtastfrequenz dezimal
ausgegeben.                             
Die meisten Funktionen lassen  sich  mit
der   RUN/STOP-Taste   abbrechen.   Alle
Operationen wirken  im  Allgemeinen  nur
auf den mit den  Funktionstasten  (siehe
unten)  eingestellten   Speicherbereich.
Will  man  z.B.  den  gesamten  SPeicher
absaven,  müssen  Start-  und  Endzeiger
wieder auf  ihre  Ausgangswerte  gesetzt
werden.                                 
Expansionsport-Module, die  den  Zugirff
auf  die  Speicherstelle  $01  des   C64
verlangsamen, müssen  abgeschaltet  oder
abgezogen werden (z.B. Magic Formel).   
Sampler-Funktionen                      
------------------                      
Taste   Funktion                        
----------------------------------------
F1/F2   Erhöhen/Erniedrigen des         
        Low-Bytes für den Startzeiger   
F3/F4   Erhöhen/Erniedrigen des         
        High-Bytes für den Startzeiger  
F5/F6   Erhöhen/Erniedrigen des         
        Low-Bytes für den Endzeiger     
F7/F8   Erhöhen/Erniedrigen des         
        High-Bytes für den Endzeiger    
        Verändert man das Low-Byte eines
        Bereitszeigers, kann man sehr   
        genau bestimmte Speicherposi-   
        tionen anfahren, mit dem High-  
        Byte kann man schnell einen     
        bestimmten Wert grob einstellen.
Clear/                                  
Home    Löscht den bereicht zwischen    
        Start- und Endzeiger (nach einer
        Sicherheitsabfrage)             
Shift-                                  
Clear/                                  
Home    Löscht den gesamten Samplespei- 
        cher (inklusive der Keyboard-   
        tabelle - s.u.) ohne Rücksicht  
        auf eventuell eingestellte      
        Bereichsgrenzen (mit            
        Sicherheitsabfrage)             
F       Frequenz: Erhöhen des Wertes für
        die Samplerate (entspricht      
        schlechterer Samplequalität,    
        aber höherer Abspieldauer),     
        maximaler Wert $FF, in der      
        Praxis kaum zu gebrauchen.      
Shift-F Erniedrigen des Wertes für die  
        Samplerate (entsprechend hohe   
        Qualität, niedrige Abspiel-     
        dauer), minimaler Wert $38      
I       Initialisieren: Setzt Start- und
        Endzeiger auf ihre Ausganswerte 
        (wie nach dem Programmstart)    
M       Monitoring: Das am Userport     
        anliegende Signal wird hörbar   
        gemacht. Die Qualität wird durch
        den Bildschirmaufbau            
        beeinträchtigt.                 
P       Play: Spielt den eingestellten  
        Bereich mit der aktuellen       
        Samplerate ab (Bildschirm wird  
        zwecks besserer Qualität        
        abgeschaltet)                   
S       Sample: Das am Userport anlie-  
        gende Signal wird in den Spei-  
        cher eingelesen (unter Berück-  
        sichtigung der Bereichsgrenzen  
        und der Abtastrate)             
Editier-Funktionen                      
------------------                      
Taste   Funktion                        
----------------------------------------
B       Backward: Der aktuelle Bereich  
        wird im Speicher gespiegelt,    
        beim Abspielen erklingt das     
        Sample rückwärts                
C       Copy Range: Bevor man die Taste 
        C betätigt, wählt man mit den   
        Funktionstasten den zu          
        kopierenden Bereich aus, nach   
        Aufruf der Copy-Funktion wird   
        der Zielbereich eingestellt (mit
        F1-F4, wobei Start- und         
        Endzeiger gleichzeitig bewegt   
        werden: F1/F2 Low-Byte, F3/F4   
        High-Byte). Nach Druck auf      
        "RETURN" kann man zwischen 3    
        verschiedenen Kopierarten       
        wählen:                         
        I: Insert (Die maximale Größe   
        des Insertspeichers beträgt     
        $1F40. Größere Bereiche können  
        nicht eingefügt werden. Während 
        des Einfügens wird der          
        Bildschirm abgeschaltet. Ist der
        Samplespeicher voll, geht ein   
        Teil am oberen Ende des         
        Speichers von der Größe des     
        eingestellten Insertbereiches   
        verloren)                       
        M: Merge (Quell- und Zielbereich
        werden miteinander gemischt)    
        C: Copy (Der Zielbereich wird   
        mit dem Quellbereich            
        überschrieben)                  
        Die Kopierfunktionen können     
        nicht rückgängig gemacht werden 
        - es war kein Platz mehr für    
        einen Undo-Speicher aus         
        Rücksicht aus möglichst viel    
        Speicher für die Samples.       
K       Keyboard: Durch Aufruf dieser   
        Funktion ist es möglich, die    
        Tasten A-Z des C-64 mit einem   
        Sample zu belegen. Die Sample-  
        Takes können beliebig lang sein 
        und unterschiedliche Sampleraten
        besitzen. Die Samplebereiche    
        dürfen sich beliebig über-      
        schneiden, man kann z.B. der    
        Taste "W" Teile des Sample-     
        Inhalts von Taste "Q" zuweisen  
        u.ä. Die Keyboard-Funktion wird 
        benötigt, um verschiedene Digi's
        mit dem "Digi-Writer" zu einem  
        Song zusammenzusetzen.          
        Hinweis: Es ist günstig,        
        zunächst die Samples im Speicher
        so zu bearbeiten, wie man sie   
        haben möchte. Dazu gehört, daß  
        mit den Kopierfunktionen        
        speicherplatzsparend hinterein- 
        ander anzuordnen, nicht         
        benötigte Teile wegzuschneiden  
        oder bestimmte Effekte zu       
        realisieren. Wende man z.B. nach
        dem Erstellen einer Keyboard-   
        Tabelle die Cut- und Copy-Funk- 
        tion an, so stimmen im Anschluß 
        die Samples nicht mehr mit den  
        zugewiesenen Tasten überein und 
        man beginnt von vorne.          
        Folgende Tasten sind in der Key-
        board-Funktion wirksam:         
        S: Save to keyboard (Der mit den
        Funktionstasten eingestellte    
        Bereich wird durch Drücken einer
        beliebigen Taste zwischen A und 
        Z dieser Taste zugewiesen.      
        P: Play keyboard (Die den Tasten
        A-Z zugewiesenen Digi-Takes     
        werden durch Druck auf die      
        jeweilige Taste abgespielt. Man 
        verläßt diesen Modus mit der    
        RUN/STOP-Taste)                 
        R: Set Range (Start- und        
        Endzeiger des einer Taste       
        zugewiesenen Digis werden       
        gesetzt. Diese Funktion dient   
        dazu, bestimmte SOunds im       
        Speicher schnell wiederzufinden)
L       Loop: Hiemit kann ein           
        eingestellter Bereich "im Kreis"
        abgespielt werden, um zu        
        beurteilen, ob der Schnitt für  
        einen Endlos-Take gelungen ist. 
        Die Anzahl der Wiederholungen   
        wird mit den Tasten +/-         
        eingestellt, die Taste "RETURN" 
        spielt dann ab. (Abbruch mit    
        RUN/STOP)                       
U       Version: Durch diese Taste kann 
        man die Abspielroutine an die   
        jeweilige C64-Version anpassen. 
        C64-Besityer mit dem alten SID- 
        Chip haben beim Abspielen von   
        Samples keine Probleme. Da beim 
        neuen SID das Lautstärkeregister
        hardwaremäßig geändert wurde (es
        wird nur dann ein Ton erzeugt,  
        wenn einer der Tongeneratoren   
        eingeschaltet ist), wurde mit   
        einem programmtechnischen Trick 
        eine höhere Lautstärke auch bei 
        diesen 64'ern erreicht. Die     
        Version für den neuen SID ist   
        voreingestellt. Besitzer eines  
        alten Brotkastens müssen mit der
        Taste "V" die Routine an ihr    
        Gerät anpassen. Nach dem        
        Umschalten von der alten auf die
        neue Version dauert es einen    
        kleinen Moment, bis die volle   
        Lautstärke erreicht ist.        
X       Cut Range: Der eingestellte     
        Bereich wird (nach einer Sicher-
        heitsabfrage) herausgeschnitten.
        Der nachfolgende Speicherbereich
        rückt an die Stelle des alten.  
Z       Zoom: Der Bereich zwischen      
        Anfangs- und Endzeiger wird auf 
        die gesamte Breite des Ausgabe- 
        fensters gedehnt. Dies ermög-   
        licht sehr genaues Arbeiten mit 
        den Kopier- und Schneidefunktio-
        nen. (Die Zoom-Funktion funk-   
        tioniert auch während der Copy- 
        Funktion, wenn man einen zu     
        kopierenden Block plazieren     
        will.)                          
Shift-Z Zoom-Funktion wieder rückgängig 
        machen                          
Disk-Operationen                        
----------------                        
Taste   Funktion                        
----------------------------------------
D       Directory: Das Inhaltsverzeich- 
        nis einer Diskette wird         
        angezeigt. Mit SPACE blättert   
        man weiter, RUN/STOP bricht die 
        Anzeige ab.                     
E       DOS-Command: Senden eines DOS-  
        Kommandos zur Floppy            
R       Read: Ladefunktion. Hier wird   
        zunächst der Name des zu        
        ladenden Files eingegeben. Gibt 
        man nichts ein und drückt       
        RETURN, wird abgebrochen. (Gilt 
        auch für die Speicherfunktion.) 
        "Sampler 64" lädt nur Files in  
        seinem Format ein. Dazu erhalten
        die verschiedenen Dateien       
        Kennungn, die nicht mit         
        eingegeben werden müssen.       
        Sampledateien enthalten die     
        Endung".SAM". Wird ein Sample   
        geladen, so geschieht dies nur  
        in den eingestellten            
        Bereichsgrenzen, ist die zu     
        ladende Datei größer, wird der  
        Rest weggelassen.               
        Drückt man nach Eingabe des     
        Dateinamens statt RETURN die    
        Tastenkombination SHIFT-RETURN, 
        hat man die Möglichkeit, eine   
        Keyboarddatei zu laden.         
        (Kennung: ".KEY")               
W       Write: Abspeichern eines Samples
        oder ein Keyboarddatei. Zunächst
        muß mit den Funktionstasten der 
        abzuspeichernde Bereich einge-  
        stellt werden, nach Aufruf von  
        "W" wird der Dateiname zum      
        Absaven eingegeben, und mit     
        "RETURN" wird der Samplespeicher
        gerettet. SHIFT-RETURN speichert
        eine Keyboardtabelle ab.        
        Wichtig! Hat man ein Keyboard   
        erstellt, muß der Startzeiger   
        beim Speichern eines            
        dazugehörigen Samplespeichers   
        unbedingt auf $0000 eingestellt 
        werden. Macht man die nicht,    
        stimmen sonst beim erneuten     
        Einladen Tabelle und Speicher   
        nicht mehhr überein.            
Einige Tricks                           
-------------                           
Will   man   2   Samples    gleichzeitig
abspielen (Double Play), muß  man  beide
nmit   der   Copyfunktion   übereinander
kopieren (Merge). Hierzu reserviert  man
sich  am  Besten  am  oberen  Ende   des
Samplespeichers etwas Platz  für  solche
Experimente, um  bei  Nichtgefallen  den
Take wieder löschen zu können.          
Auf die gleiche Weise lassen  sich  auch
Hall  und  Echo  erzeugen.  Man  kopiert
einfach  mit  der  Merge-Funktion  einen
Speicherbereich etwas nach oben versetzt
auf sich selbst. Je größer der  Abstand,
desto stärker logischerweide der Effekt.
Günstige Werte für den Kopierabstand sin
$0100 bis $0600.                        
Will man Files mit  Sampledaten  anderer
Programme laden, muß an  den  Dateinamen
mittels   "RENAME"-Befehl   die   Endung
".SAM"  angehängt   werden,   dann   läd
"Sampler  64"   diese   ebenfalls   ohne
Probleme.                               
                                 (mq/wk)
Valid HTML 4.0 Transitional Valid CSS!